Abies nordmanniana Acer campbellii ssp. campbellii Acer davidii Acer griseum Acer henryi Acer japonicum 'Aconitifolium' Acer mandshuricum Acer negundo 'Argenteovariegatum' Acer negundo 'Flamingo' Acer negundo 'Kelly’s Gold' Acer palmatum Acer palmatum 'Asahi Zuru' Acer palmatum 'Atropurpureum' Acer palmatum 'Burgundy Lace' Acer palmatum 'Butterfly' Acer palmatum 'Dissectum' Acer palmatum 'Dissectum Atropurpureum' Acer palmatum 'Garnet' Acer palmatum 'Osakazuki' Acer palmatum 'Seiryu' Acer palmatum 'Senkaki' Acer palmatum 'Shigitatsu Sawa' Acer palmatum 'Shishigashira' Acer palmatum 'Trompenburg' Acer platanoides 'Crimson King' Acer pseudoplatanus Acer shirasawanum 'Aureum' Aesculus pavia Agathis robusta Aleurites moluccana Araucaria araucana Araucaria bidwillii Araucaria columnaris Arbutus unedo Castanea sativa Cedrus atlantica 'Glauca Pendula' Cedrus deodara Cercidiphyllum japonicum Cercis siliquastrum Chamaecyparis lawsoniana 'Wisselii' Chorisia speciosa Cladrastis kentukea Clethra arborea Cordyline australis Cornus controversa Corymbia ficifolia Cryptomeria japonica Cryptomeria japonica 'Cristata' Cunninghamia lanceolata Cupressus cashmeriana Diploglottis cunninghamii Dracaena draco Embothrium coccineum Erythrina crista-galli Eucalyptus globulus Eugenia myrtifolia Fagus orientalis Fagus sylvatica Fagus sylvatica 'Purpurea' Ficus benjamina 'Starlight' Ginkgo biloba Halesia carolina Halleria lucida Juglans nigra Liquidambar styraciflua Liriodendron tulipifera Luma apiculata Magnolia denudata Magnolia denudata 'Yellow River' Magnolia grandiflora Magnolia kobus Magnolia liliflora Magnolia 'Sunburst' Magnolia x soulangeana 'Brozzonii' Magnolia x soulangeana 'Burgundy' Magnolia x soulangeana 'Lennei' Magnolia x soulangeana 'Rustica rubra' Melaleuca leucadendron Melaleuca linariifolia Metasequoia glyptostroboides Metrosideros excelsa Metrosideros excelsus 'Aureus' Metrosideros kermadecensis 'Variegata' Metrosideros robusta Metrosideros 'Thomasii' Nyssa sylvatica Ocotea foetens Oxydendrum arboreum Pandanus utilis Paulownia tomentosa Phyllarthron madagascariense Picea pungens 'Niemetz' Pittosporum eugenioides Pittosporum eugenioides 'Variegatum' Pittosporum tenuifolium 'James Stirling' Pittosporum undulatum Platanus orientalis Platanus x hispanica Podocarpus macrophyllus Polyspora axillaris Populus nigra Prunus cerasifera 'Pissardii' Pseudolarix amabilis Psidium cattleianum Quercus coccinea Quercus ilex Quercus imbricaria Quercus palustris Quercus phellos Quercus robur Quercus suber Quercus x turneri Rhododendro arboreum Sequoia sempervirens Stewartia pseudocamellia Stewartia sinensis Styrax obassia Syzygium jambos Taxodium ascendens Taxodium distichum Tilia cordata Ulmus procera Wollemia nobilis
Agapanthus praecox ssp. orientalis Allium triquetrum Alstroemeria aurantiaca Alstroemeria pulchella Amaryllis belladonna Aquilegia vulgaris Aspidistra elatior Aspidistra elatior 'Milky Way' Aspidistra elatior 'Variegata' Astilbe sp. Canna × generalis Cana patens Canna 'Tropical Red' Canna 'Tropical Rose' Canna 'Tropical Salmon' Canna 'Tropical White' Canna 'Tropical Yellow' Cleome sp. Clivia miniata Colocasia esculenta Crinum x powellii Crinum x powellii 'Album' Crocosmia masonorum Dahlia spp. Dietes grandiflora Doryanthes excelsa Farfugium japonicum 'Argentea' Farfugium japonicum 'Aureomaculatum' Farfugium japonicum 'Gigantea' Farfugium japonicum 'Jitsuko's Star' Freesia sp. Gunnera tinctoria Hedychium coccineum Hedychium densiflorum 'Assam Orange' Hedychium densiflorum 'Stephen' Hedychium 'Dixter' Hedychium gardnerianum Hedychium x moorei 'Tara' Hemerocallis fulva 'Kwanso' Hippeastrum reticulatum var. striatifolium Huperzia dentata Iris foetidissima Ixia paniculata Kniphofia linearifolia Liatris spicata Lobelia siphilitica Melianthus major Myosotis maritima Nerine sarniensis Ophiopogon japonicus Ophiopogon planiscapus 'Nigrescens' Orchidaceae spp. Penstemon sp. Phaius tankervilleae Philodendron pertusum Phormium cookianum 'Tricolor' Phormium 'Dark Delight' Phormium 'Jester' Phormium 'Maori queen' Phormium tenax Phormium tenax 'Veitchianum' Phormium 'Yellow Wave' Salvia involucrata 'Bethellii' Salvia leucantha Scadoxus puniceus Sobralia macrantha Sobralia Mirabilis 'Madeira' Soleirolia soleirolii Sparaxis bulbifera Strelitzia reginae Vallota speciosa Zantedeschia aethiopica Zantedeschia aethiopica 'Green Goddess'
Archontophoenix cunninghamiana Bismarckia nobilis Butia capitata Chamaedorea seifrizii Chamaerops humulis Euterpe edulis Howea forsteriana Livistona chinensis Livistona rotundifolia Phoenix canariensis Phoenix dactylifera Phoenix roebelenii Ravenea rivularis Rhapis excelsa Rhopalostylis sapida Syagrus romanzoffiana Trachycarpus fortunei Washingtonia robusta
Der Kamelienbaum bezaubert alle, die ihn betrachten, sei es aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit und der Vielfalt seiner Blütenfarben und –formen, sei es aufgrund der Schönheit seines immergrünen Laubwerks und seiner Langlebigkeit. Trotz der großen Vielfalt der Camellia-Arten (Familie der Teestrauchgewächse), werden nur einige davon als Gartenzierpflanzen genutzt, etwa die Camellia japonica, die Camellia reticulata, die Camellia sasanqua, die Camellia saluenensis oder die entsprechenden Mischarten. In Portugal wurde der auch unter den Namen "Japoneira" oder "Rosa do Japão" (Japanrose) bekannte Kamelienbaum während der Zeit der Entdeckungen eingeführt, als die Portugiesen mit Japan und China Handelsbeziehungen anbahnten, mit Ländern also, in denen diese Gattung endemisch ist. Zwar ist der Kamelienbaum über die ganze Inselgruppe der Azoren verbreitet, aber die Insel São Miguel hat die dichteste Sortenkonzentration und die größte genetische Vielfalt. Dort kommt die Pflanze in öffentlichen und privaten Gärten äußerst häufig vor, als Strauch oder Baum; sie wird auch in Heckenform als Schutz gegen den starken Wind oder zur Grundstückaufteilung genutzt. Der in Europa und in der ganzen Welt aufgrund seiner exotischen Pflanzen und Bäume wohlbekannte Terra Nostra Park besitzt eine bedeutende Sammlung von Kamelienbäumen mit einer Vielfalt von alten und neueren Arten. Die über 600 Exemplare verschiedener Kamelienarten und -zuchtsorten bereichern den Park und schaffen eine außergewöhnlich schöne Naturlandschaft, besonders vom Beginn der Sasanqua-Kamelienblüte im Herbst bis zur Blütezeit der übrigen Arten im Frühling. Eine erhebliche Anzahl der Kamelienbäume im Terra Nostra Park ist schon nach der botanischen Art eingeordnet und auf verschiedene Parkflächen aufgeteilt worden. Das erleichtert den Besuchern den Zugang zur gesamten Sammlung. Sie finden einen aus vier Bereichen bestehenden Kameliengarten vor, mit den verschiedenen Zuchtsorten der Camellia japonica, Camellia reticulata, Camellia sasanqua, Camellia hybrida und anderer Arten. Wie uns der für die Verwaltung des Parks Terra Nostra verantwortliche Gärtner Fernando Costa sagte, ist sein Ziel die deutliche Zunahme von verschiedenen Arten von Kamelienbäumen innerhalb kurzer Zeit, einerseits durch den Import von neuen Arten und Cultivaren, andererseits durch die Kreuzung zwischen den im Park bereits bestehenden Zuchtsorten. Fernando Costa ist fest davon überzeugt, dass die Umsetzung dieses Ziels nach und nach immer mehr Besucher anziehen wird, ob sie nun Sammler sind oder Gäste, die einfach nur diese herrlichen Pflanzen bewundern möchten.
Die Palmfarne, die der Gruppe der Cycadophyta und der Ordnung der Cycadales angehören, sind eine sehr alte und vielfältige Pflanzengruppe. Man verwechselt sie öfters mit Palmen oder Farnen. Diese Gruppe unterscheidet sich jedoch von diesen Pflanzen aufgrund ihrer verschiedenen Strukturen, Funktionen und Fortpflanzungsarten.
Cicadophyten sind immergrüne, langsam wachsende Pflanzen, deren gefiederte Blätter eine auf der Sprossspitze sitzende Krone bilden. Cicadophyten sind getrenntgeschlechtlich (diözisch), da sie ihre männlichen und weiblichen Zapfen auf verschiedenen Pflanzen bilden. Sie vermehren sich mittels nackter, durch mehr oder weniger fleischige Samenschalen (Sarcotesta) geschützter Samen. Diese Samenschalen sind häufig auffallend gefärbt (grün, braun, orangefarben, gelb, rot), sodass diese Pflanzen als nacktsamige Pflanzen (Gymnosperms) angesehen werden, im Gegensatz zu den bedecktsamigen Pflanzen (Angiosperms), bei denen eine im Eierstock gebildete Frucht die Samen schützt.
Die Blattmorphologie ist von Art zu Art wechselnd; dasselbe gilt für die verschiedenförmigen und verschieden großen Fortpflanzungszapfen. Die verschiedenfarbigen Samen tragen außerdem wesentlich zur Schönheit dieser besonderen Pflanzen bei.
Cicadophyten werden als heute noch lebende Fossilien angesehen. Mit der Art Ginkgo biloba beherrschten sie die im Mesozoikum und insbesondere im Jura und in der Kreide existierende Flora (obwohl sie schon sehr viel früher, während des Paleozoikums, Anfang des Perms, erschienen). Die drei Familien der gegenwärtigen Cicadophyten tauchten jedoch erst während des Känozoikums auf, vor zirka 60 bis 50 Millionen Jahren (Cycadaceae, Zamiaceae, Stangeriaceae)
Obwohl die Cicadophyten in der Vergangenheit das Pflanzenreich auf der Erde beherrschten, haben sich ihre Lebensumstände inzwischen sehr verändert: Die drei genannten Familien zählen gegenwärtig nur 11 Gattungen und ungefähr 250 Arten (allerdings finden diese Angaben nicht bei allen Botanikern Zustimmung). Diese Arten leben in tropischen, subtropischen und gemäßigten Regionen der Nord- und der Südhemisphäre, wobei wir die größte Artenverschiedenheit in Zentralamerika beobachten können. Weiterhin sind die Cicadophyten verbretet in Südafrika, Australien, Südamerika, den Süden Nordamerikas und auf den Inseln der Karibik. Am häufigsten finden wir die Gattung Cycas, etwa in Japan, China, in Südostasien, auf den unzähligen Inseln des Pazifischen Ozeans, in Australien, an der afrikanischen Westküste und auf der Insel Madagaskar.
Im Park Terra Nostra begann die Sammlung der Palmfarne im Jahre 2000, als der Deutsche Christian Müller, der auf der ganzen Welt Pflanzen der Gattung Cycas nachforschte, den Park besuchte. Sein Ziel war es, mit diesen Arten Handel zu treiben. Während eines seiner Parkbesuche interessierte er sich sehr für einen bestimmten Baum (Cunninghamia lanceolata). Er wandte sich an den Obergärtner und schlug ihm vor, diesen Baum gegen eine der verschiedenen Cycas zu tauschen, die auf seinem Besitz in Lagoa, São Miguel, wuchsen, wo er einige Jahre seinen Wohnsitz hatte.
Später besuchte der Obergärtner Fernando Costa das Besitztum Christian Müllers, um dort verschiedene Arten zu erwerben. Die Schönheit dieser Pflanzen bewegte ihn dazu, weitere Palmfarnarten zu sammeln.
Christian Müller zog inzwischen nach Kanada. Fernando Costa begann, Kontakt mit einer Reihe von Personen aufzunehmen, die sein Interesse für die Cycas teilten. Auf diese Weise lernte er, ebenfalls im Terra Nostra Park, Timotheus de Groot kennen, einen im Beratungsdienst hoch erfahrenen holländischen Gartenbauer, über den er weitere Palmfarnarten erwerben konnte.
Die Sammlung erlangte ihren Höhepunkt, als Fernando Costa erfuhr, dass sich in Spanien die einzige europäische Baumschule befand, die ihm den Erwerb weiterer Cycadophytenarten ermöglichen konnte. Während seiner Spanienreise erfuhr er zu seiner Überraschung, dass der Besitzer dieser Baumschule Christian Müller war. Der hatte sich nach seiner Rückkehr aus Kanada in Spanien niedergelassen. Costa erwarb inzwischen etwa 30 verschiedene Pflanzen, die zu der gegenwärtigen Anzahl von 85 Cycadophyten des Parks beigetragen haben.
Der „Cycas-Garten“ entstand an der Stelle einer alten, innerhalb des Parks liegenden Orangenbaumpflanzung. Dort wurde eine künstliche Tallandschaft geschaffen, mit der Absicht, die Besucher in eine prähistorische Welt zu versetzen, wo faszinierende Wesen wie die großen Dinosaurier lebten, denen die Cicadophyten höchstwahrscheinlich als Futter dienten.
Um den Garten wurde eine hohe Hecke aus Orangen-Klebsamen (Pittosporum undulatum) und Gewürznelkenbäumen (Syzygium sp.) angelegt. Sie wurde gepflanzt, als das Feld noch Orangenbäume trug, um die Zitrusfrüchte wie auch die übrigen Zierpflanzenareale gegen die starken Winde zu schützen. Diese Hecke schafft gegenwärtig ein für die Anpassung der Palmfarne unerlässliches Mikroklima.
Eine etwas niedrigere, aus Camellia sinensis (Teesträucher) bestehende Hecke begrenzt das kleine Tal, in dem die Palmfarne gepflanzt wurden. Es handelt sich um eine ganzjährige, strauchartige Pflanze, die traditionell auf der ganzen Insel São Miguel gesetzt wird: als Zierstrauch und auch dank ihrer wirtschaftlichen Bedeutung (Teeproduktion).
Zwischen beiden Hecken finden wir eine Abdeckung aus Klivien oder Riemenblättern (Clivia miniata), eine in Südafrika endemische, im Frühjahr blühende Pflanze. Ihre orangefarbenen Blüten bilden einen deutlichen Kontrast zu dem Grün der Cycadophyten.
Im „Cycas-Garten“ entdecken wir noch zwei Exemplare der Wollemie (Wollemia nobilis). Das erste brachte eine Besitzerin des Parks Terra Nostra mit, Frau Patrícia Bensaude Fernandes, die diese Farnpalme vom Direktor des Botanischen Museums in Beja, Luís Mendonça de Carvalho, geschenkt bekam.
Die Wollemie wurde 1994 in einem einzigen Tal des Wollemi Nationalparks entdeckt, 200 km westlich der Stadt Sidney (Australien). Wie andere Cicadophyten wird auch die Wollemie als eine lebende Fossilie angesehen, da etliche Fossilienregister beweisen, dass die Vorfahren der gegenwärtigen Wollemien Zeitgenossen der großen Dinosaurier waren. Daher die Wahl des "Cycas-Gartens“ für die Beherbergung dieser vorgeschichtlichen Pflanze, die sich inzwischen gut angepasst hat.
Die 85 im Park wachsenden Palmfarne gehören zu den heute bekannten 11 Gattungen der Gruppe der Cycadophyten: Cycas, Stangeria, Dioon, Encephalartos, Lepidozamia, Macrozamia, Ceratozamia e Zamia.
Die Vorfahren der heutigen Farne entwickelten sich in der Karbonzeit. Während dieses Zeitalters beherrschten Farne die Pflanzenwelt, und ihre charakteristischen grünen Blätter bedeckten weite Teile der Erde. Farne gehören zu einem wichtigen Teil des Pflanzenreiches – zu den Pteridophyta, die wir in verschiedenen Lebensräumen vorfinden, z.B. am Erdboden, an Felsen (lithophile Farne) und auch auf Bäumen (Epiphyten oder Aufsitzerpflanzen). Normalerweise unterscheidet man diese Farne nach ihren verschiedenen, „Wedel“ genannten, Blättern (hell- bis dunkelgrün, manchmal auch bunt), die einfach oder gefiedert sein können. An der Unterseite der Blätter befinden sich die Sporenkapseln, die in Sori genannten Sporenkapselhäufchen zusammenstehen, und in denen die Sporen heranreifen (bis zu 500 Sporen in einer Kapsel). Gelangt eine Spore an einen feuchten, schattigen Ort, keimt sie aus. Es entsteht ein Vorkeim, an dessen Unterseite sich die männlichen und weiblichen Fortpflanzungsorgane entwickeln. Farne sind samenlose Gefäßpflanzen, sie entwickeln weder Blüten noch Früchte. Bryophyten, wie etwa Moose und Leberblümchen, setzen gleichfalls Sporen für ihre Fortpflanzung ein; es handelt sich jedoch nicht um Gefäßsporenpflanzen, da sie keine wasser-, nährstoff- und hormonleitenden Gewebe (Xilen und Phloem) aufweisen. Deshalb ist das Wachstum dieser Pflanzen äußerst begrenzt, während Farne einen baumhohen Wuchs erreichen können. Wasser ist ein wesentliches Element für die Fortpflanzung der Farne. Die männlichen Schwärmzellen können ausschließlich über das Wasser zur Befruchtung der Eizelle gelangen. Blühende Pflanzen und Nadelbäume entwickeln dagegen Strukturen – wie Blüten und Zapfen – die den Wind oder Insekten für ihren Fortpflanzungszyklus in Anspruch nehmen. Deshalb wächst die Mehrzahl der Farnarten an feuchten und schattigen Stellen, wo sie das ganze Jahr Wasser vorfinden. Anderseits besitzen Farne die außergewöhnliche Fähigkeit, unter extremem klimatischen Bedingungen zu überleben – z.B. in Wüsten und im Hochgebirge. Dies verdankt sich den besonderen physiologischen Anpassungsmöglichkeiten. Dazu gehören: ein tief in den Erdboden greifender Wurzelstock; die Entwicklung eines Haarkleides an Sprossachse und Blättern, das die Wasserverluste reduziert; schließlich ein Wachstum behinderndes Einrollen der Wedel – in Erwartung günstigerer Klimabedingungen. Zahlreich verbreitet sind diese Pflanzen in gemäßigten oder subtropischen Klimazonen, etwa in den Himalayatälern, in Australien, Neuseeland und Japan. In den gemäßigten Zonen der Vereinigten Staaten von Amerika sind ungefähr 200 endemische Arten beheimatet. Die größte Anzahl von Farnarten findet man jedoch in den Tropen. In der Biosphäre wachsen etwa 12000 Pteridophytenarten; es gibt jedoch wahrscheinlich noch viele andere Farnarten, die noch nicht entdeckt und botanisch beschrieben worden sind. Im Jahre 1990 beschloss Philipp Bensaude, Sohn des Vasco Bensaude, die Gartenanlage des Parks Terra Nostra zu renovieren. Dazu stellte er den Gärtner David Sayers ein, der in Zusammenarbeit mit dem Baumspezialisten Richard Green die 2485 im Park bestehenden Baumarten erforschte und beschilderte. Zur Hygienisierung, Heilung und Verjüngung wurden die Pflanzen beschnitten. Um den Charakter des Parks zu erhalten, wurden außerdem 3000 Baumgewächse hinzugepflanzt, unter anderem auch Farne. Nach Beendung des von David Sayers und Richard Green durchgeführten Eingriffs schuf der Obergärtner des Parks, Fernando Costa, im Bereich eines eisenhaltigen Bächleins einen wunderschönen Farngarten mit heutzutage ungefähr 300 Exemplaren verschiedener Arten, Sorten und Cultivaren, darunter auch endemische Pflanzen. Im Park Terra Nostra sind folgende Gattungen vertreten: Adiantum, Angiopteris, Asplenium, Athyrium, Blechnum, Campyloneurum, Christella, Cibotium, Culcita, Cyathea, Cyrtomium, Davallia, Deparia, Dicksonia, Didymochlaena, Diplazium, Doodia, Dryopteris, Equisetum, Goniophlebium, Huperzia, Lophosoria, Lygodium, Matteuccia, Microlepia, Niphidium, Nephrolepis, Onoclea, Onychium, Osmunda, Pellaea, Phlebodium, Phyllitis, Pityrogramma, Polypodium, Psilotum, Pteris, Rumohra, Sadleria, Selaginella, Sphaeropteris, Stegnogramma, Stenochlaena, Thelypteris, Todea, Trichomanes, Woodsia, Woodwardia.
Die Azoren sind ein Teil von Makaronesien (griechisch: nesos = Insel; makarios = selig, glücklich); so heißen folgende Inselgruppen: Azoren, Madeira, Kanarische und Kapverdische Inseln. Gemeinsames Kennzeichen der Inseln dieser Archipele ist ihre eigenartige Pflanzenwelt, die von den ausgestorbenen Wäldern des Tertiär und anderer noch älterer Erdzeitalter abstammt. Viele dieser Pflanzen sind ‚lebende Fossilien‘: sie gehen zurück bis auf die Wurzeln des wichtigen Evolutionsbaums der heutigen Flora; sie sind außerdem ein Beispiel dafür, wie stark sich die Inselökologie auf die Entwicklung der Pflanzenwelt ausgewirkt hat.
Der bodenständige Wald der Inselgruppen ist der Laurisilva- oder Lorbeerwald (lat. laurus = Loorbeerbaum, Loorbeerpflanzen; silva = Wald).
Während der Kreidezeit, vor 2 Millionen Jahren, war der Lorbeerwald in der ganzen Mittelmeerregion, in Südeuropa und in Nordafrika verbreitet. Die Entstehung des Mittelmeeres und die sich daraus ergebenden Klimaveränderungen in ganz Europa und Nordafrika sowie die 9 Eiszeiten und die entsprechenden Zwischeneiszeiten der letzten 2 Millionen Jahre bewirkten, dass massenhaft verschiedene Ökosysteme vernichtet wurden und neue Ökosysteme entstanden. Diese unterschieden sich grundsätzlich in ihrem Umweltverhalten und mit ihren zahlreichen Arten von den vorhergehenden Pflanzen.
Unter den freundlichen klimatischen Bedingungen des Atlantischen Ozeans verwandelten sich die makaronesischen Inselgruppen allmählich in eine Region, in der viele Pflanzenarten des Lorbeerwaldes Zuflucht und Schutz fanden. Die verschiedenen Lorbeerarten (Bäume mit großen, glatten oder halbglatten und lederähnlichen Blättern), die in einem gemäßigten Klima mit mildem Winter und nicht zu heißem Sommer wachsen, sind im natürlichen Azorenwald äußerst wichtig.
Mit der Besiedlung der Azoren nahm die Bewaldung dieses Archipels drastisch ab. Viele Autochtone nutzten das Holz für die traditionelle Küche und zum Beheizen der Behausungen. Heute müssen Wälder Weideflächen Platz machen, und die Einfuhr zahlreicher exotischer invadierender Pflanzenarten schädigt die ursprünglichen Wälder.
Der Terra Nostra Park bietet die Möglichkeit, die natürliche Pflanzenwelt der Azoren kennen und bewundern zu lernen. 1994 wurde darin ein Garten angelegt, der allein den bodenständigen Pflanzen dieser Inselgruppe gewidmet ist. Man kann noch aus dem Gründungsjahr stammende Pflanzen vorfinden – viele inzwischen schon hoch gewachsen. Einige endemische Arten wurden jedoch inzwischen durch jüngere Pflanzen ersetzt.